Erste Sternstunden

Marktleiterin Elvira Winter testet die Glühlampen der Sterne, bevor sie in den Baum am Wettinplatz gehängt werden.
© Norbert Millauer

Coswig. Es dauert noch drei Wochen bis zum ersten Advent – trotzdem hängen bereits seit Sonnabend die großen gelben Sterne in der Eiche am Wettinplatz in Coswig. In voller Schönheit strahlen dürfen sie aber noch nicht. „Erst am Montag nach dem Totensonntag schalten wir das Licht ein“, sagt Marktleiterin Elvira Winter.

Eine Passantin erfreut sich aber bereits jetzt schon bei Sonnenschein über den Anblick der gelben Sterne in dem noch mit viel Laub bestücktem Baum. „Das sieht so schön aus“, sagt die Coswigerin und zückt gleich ihr Handy für ein Foto. „Einmal in den vergangenen fünf oder sechs Jahren haben wir es bisher erlebt, dass noch viele goldgelbe Blätter hingen, als wir das Licht das erste Mal einschalteten. Das sah unglaublich schön aus“, erzählt Elvira Winter entzückt.

Bereits am Freitagabend holte die Marktleiterin den Weihnachtsschmuck aus dem Lager in Brockwitz, um ihn am Tag danach gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Coswig und einem Mitarbeiter der Firma S&B Elektrotechnik in den Bäumen am Wettinplatz und am Karrasburg-Museum zu befestigen.

Mit einer sogenannten Teleskopmastbühne der Feuerwehr gelangen die Männer auch an die höchsten Äste. „Für uns ist das gleichzeitig eine Übung“, sagt der stellvertretende Wehrleiter Sven Kunath. „So haben die Maschinisten die Möglichkeit, ohne Stress ein paar Übungen zu machen.“

Bevor Elvira Winter die Sterne an die Männer in der Bühne übergibt, dürfen sie doch schon einmal kurz leuchten – zum Test. „Mir nützt es ja nichts, wenn sie dann im Baum hängen und einer brennt nicht“, sagt die Marktleiterin. Etwa sechs Stunden, ab 8 Uhr früh, dauern die Arbeiten.

Die Idee, Sterne in einen Laubbaum zu hängen, hatte erstmalig Ralf Burkhard, Inhaber des Ladens Kunst und Geschenke an der Dresdner Straße. Er freut sich über die Unterstützung der Stadt, dass er seine Sterne in dem Baum gegenüber von seinem Geschäft aufhängen darf. Er und auch Elvira Winter finden es schade, dass inzwischen auch andere Kommunen wie Weinböhla und Meißen ihre Bäume derartig dekorieren. Es sei dann nicht mehr einmalig.

Strom im Kreisverkehr verlegt

Dieser Wochenendeinsatz war erst der Beginn der Weihnachtsvorbereitungen der Stadt. In den nächsten Wochen werden auch wieder die Sternenschweife ab der Dresdner Straße in Richtung Kreisverkehr angebracht. Und für den Kreisverkehr hat sich Ordnungsamtsleiter Olaf Lier etwas Besonderes einfallen lassen. So werden vier große Adventskerzen das Rondell schmücken.

Die etwa eineinhalb Meter großen Kerzen wurden vom Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerk (SUFW) Dresden angefertigt. „Traditionell wird dann zu jedem Advent eine Kerze mehr leuchten“, kündigt Elvira Winter an. Für diese auffällige Dekoration wurde extra Strom in den Kreisverkehr gelegt. Elvira Winter hofft, dass die Adventskerzen unbeschadet die gesamte Weihnachtszeit überstehen.

Und noch eine Neuerung hat sich die Stadt einfallen lassen. So wird an der Ecke gegenüber der alten Eiche am Wettinplatz ein vom SUFW hergestellter 2,7 mal 1,5 Meter großer Schwibbogen aus Holz aufgestellt. Die Figuren des klassischen Erzgebirgsbogens sind bemalt. „Mit Start des Weihnachtsmarktes am 8. Dezember stellen wir ihn auf“, sagt Elvira Winter. Bis Ende der Weihnachtszeit soll er bleiben.

Das alles kostet die Stadt Geld. Und so freut sich die Marktleiterin, dass es zur Kooperation mit einem Händler auf dem Weihnachtsmarkt gekommen ist, der Teelichthalter mit der Coswiger Kirche in einem Mini-Schwibbogen anbieten wird. Zwei Euro vom Verkauf spendet er dann an ein soziales Projekt in Coswig. Elvira Winter weiß auch schon, wofür die Stadt das Geld gut gebrauchen könnte: „für neue Kostüme oder Requisiten für unsere Märchenfiguren“.

Inzwischen ist vom strahlenden Sonnenschein nichts mehr zu sehen. Dicke Wolken verdecken den blauen Himmel. Der stürmische Wind lässt die Sterne im Baum tanzen, die jetzt schon eine kleine Vorweihnachtsfreude aufkommen lassen.


Bericht: SZ Von Uta Büttner
Bild: Norbert Millauer

Unterstützung für die Stadt Coswig
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