Die Produktionshalle der DHP Modell- und Formenbau GmbH in Naundorf brannte komplett ab. Brandursache ist vermutlich ein technischer Defekt.

Radebeul. Über dem Westen von Radebeul steigen am Freitagmittag schwarze Qualmwolken auf. Im Gewerbegebiet Naundorf steht seit dem frühen Mittag die Produktionshalle der DHP Modell- und Formenbau GmbH in Flammen. Die umliegenden Gebäude der an der Friedrich-List-Straße angesiedelten Firmen sind in dichte Rauchschwaden gehüllt. Die Feuerwehrleute raten, die Fenster geschlossen zu halten. Etwas später sperrt die Polizei die Straße in beide Richtungen.

Die ersten Kameraden wurden um 12.20 Uhr alarmiert, sagt Ingo Nestler. Der Kreisbrandmeister steht dem Radebeuler Stadtwehrleiter Roland Fährmann zur Seite, der den Einsatz leitet. Als die Brandbekämpfer eintreffen, greift das Feuer bereits immer weiter um sich. Ausgebrochen ist es offenbar an einem Spänebunker. Der Inhaber habe die Feuerwehr informiert, dass dort vermutlich ein rotierendes Teil warmgelaufen sei. „Das Feuer ist dann hoch in den Dachbereich gekrochen“, sagt der Kreisbrandmeister. „Es war schnell klar, dass mehr Leute und auch mehr Technik gebraucht werden“, so Ingo Nestler. Denn das in unmittelbarer Nähe der brennenden Halle zur Verfügung stehende Wasser reicht zum Löschen kaum aus. Andererseits erweist sich am Freitagmittag die Alarmierung der Kameraden als nicht ganz einfach.

Die Farbe der Rauchwolken wechselt ständig von dunklem Schwarz hin zu Grau und Gelb. Feuerwehrleute rollen weitere Schläuche aus, um aus rund 200 Meter Entfernung zusätzliches Wasser heranzubekommen.

Nicht weit entfernt von der Halle, hier ist die Hitze des Feuers deutlich zu spüren, stehen drei Männer. In ihrem Blick liegt eine Mischung aus Unglauben und Ratlosigkeit. Vor ihren Augen lösen sich gerade ihre Arbeitsplätze in Rauch auf. „Da werden wir am Montag wohl aufs Arbeitsamt gehen müssen“, sagt einer. Ein anderer Kollege: „Ich weiß gar nicht, wie man das macht.“ Mit lautem Knall zerspringt eine Scheibe. Der Sauerstoffschub lässt die Flammen kurz darauf nach draußen züngeln. „Dort haben wir vorhin noch gesessen.“ Die Mitarbeiter hatten den entstehend Brand zunächst gerochen und noch versucht, das Feuer selbst zu löschen.

Inzwischen brennt fast das gesamte Dach. Die Holzkonstruktion und die Dachpappe bieten reichlich Nahrung. Zu retten ist das Gebäude nicht mehr. Bis zum Mittag wurden dort Gießereimodelle gebaut. Dafür werden auch Holz und Kunststoffe verwendet, die in den Produktionsräumen lagerten. Doch nicht nur sie werden wie das Gebäude ein Opfer der Flammen, sondern auch drei computergesteuerte Fräsmaschinen.

Verletzt wird trotz des Großfeuers und der starken Rauchentwicklung zum Glück niemand. Der Rettungsdienst betreut allerdings eine Frau aus der Firma, die von dem Geschehen geschockt ist. Über die Höhe des Schadens war am Freitag noch nichts zu erfahren. Betroffen seien rund ein Dutzend Mitarbeiter. Der Einsatz der Feuerwehr dauerte bis in die Abendstunden an.

 

Bericht: SZ Von Sven Görner und Peter Redlich

Bilder: Feuerwehr Coswig

Großbrand in Radebeul
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