DL 30 K
Das erste Drehleiterfahrzeug für die Feuerwehr Coswig
Die politische Wende1989/90 machte es möglich: Die Stadt Ravensburg in der Bodenseeregion wurde Partnerstadt von Coswig.
Durch Beschluss der Stadtväter von Ravensburg und der FFW Ravensburg bekam die Stadt Coswig und damit auch die Coswiger Feuerwehr im Jahre 1992 die bis zu diesem Zeitpunkt in der FFW Ravensburg genutzte Drehleiter DL 30 Magirus-Deutz 170 D17 geschenkt.
Nach über 25 Einsatzjahren wurde dieses DL 30 in der Firma Stützle in Schelklingen einer Generalinstandsetzung unterzogen. Die Stadtverwaltung Coswig war zur Übernahme der Instandsetzungskosten in Höhe von 90.000 DM bereit. Das war ein vergleichweise kleiner Aufwand bei einem Fahrzeugwert von einigen Hunderttausend DM.
In dem Zeitraum von Beschlussfassung, Instandsetzung und Übergabe der DL30 wurden von der FFW Coswig die Kameraden im Juli 1992 in Lehrgängen an der Sächsischen Landesfeuerwehrschule Nardt zu Drehleitermaschinisten ausgebildet. Vom 31.1.1993 bis 2.2.1993 erfolgte durch die Kameraden die Übernahme und Überführung der DL 30 nach Coswig. Die Unterweisung der Kameraden zur Bedienung fand in der Firma Stützle in Schelklingen und durch Kameraden in Ravensburg statt. Die offizielle Übergabe und damit die Indienststellung der DL 30 durch eine Abordnung der Stadt Ravensburg unter Leitung von Oberbürgermeister Dr. Vogler an die Stadt Coswig erfolgte am 13. Februar 1993 mit einem Festakt in Coswig. Die Ravensburger Gäste wurden durch Besuche der Porzellanmanufaktur Meißen, des Schlosses Wackerbarth und des Dresdner Zwingers mit unserer Heimat vertraut gemacht.
Den Ersten Einsatz mit der DL30 hatten die Coswiger Kameraden im Jahre 1993 bei einem Rettungseinsatz am Neubau eines Geschäftshauses am Wettinplatz 3. Ein verunfallter Bauarbeiter konnte nur mit Hilfe des Rettungskorbes der DL30 vom DachstuhI gerettet werden.
Ein großes Problem der Stadt Coswig bestand darin, eine geeignete sichere Unterstellung für dieses große Fahrzeug zu finden. im Gerätehaus Moritzburger Straße war keine Halle geeignet. Es wurde erwogen, eine Behelfsunterstellmöglichkeit entlang des unterirdischen Versammlungsraumes zu errichten. Das wurde aber verworfen. Schließlich wurde eine Halle im damaligen Bauhof der Stadt an der Karrasstraße beräumt. An diesem Ort soll auch schon die Löschtechnik der FFW Coswig vor dem Bau des Gerätehauses Moritzburger Straße im Jahre 1924 ihren Platz gehabt haben. Als dieses Areal für den Bau des neuen Rathauses benötigt wurde, fand sich ein geeigneter Stellplatz in einer Halle der ehemaligen GPG auf der Jaspisstraße. Mit dem Neubau des Gerätehauses auf der Feuerwehrstraße war im Jahre 1999 eine endgültige Unterkunft gefunden.
Die 1968 gebaute DL30 war in der FFW Coswig 16 Jahre im Einsatz und wurde mit der Indienststellung einer neuen Hubarbeitsbühne im Oktober 2009 still gelegt.
Zum Beginn des Jahres 2011 wurde bekannt, dass die nach 35 Jahren im Einsatz befindliche und mittlerweile still gelegte DL30 dem Feuerwehr-Werksmuseum des Herstellers Magirus-Deutz in Ulm an der Donau übergeben werden soll und somit als historisches Ausstellungsstück der Nachwelt erhalten bleibt.
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