Am 21.11 und 22.11. fand im Rahmen eines freiwilligen Zusatzdienst eine Aus- und Weiterbildung, mit dem Thema der der technischen Hilfeleistung statt. Diese Ausbildung wurde von neun

Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Coswig genutzt.
Das besondere an diesen Ausbildungsdienst war es, dass auch sieben Kameraden des DRK Rettungsdienst Meißen teilnahmen. Hierbei wurde besonders die Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr geschult. Beide Seiten hatten somit die Möglichkeit ein Verständnis für die andere Organisationen zuerhalten.

 

Der Nächste Tag startete früh. Die Kameraden trafen sich bereits 6:15 Uhr in der Feuerwache Coswig, wo sie die Tagesverpflegung vorbereiteten.

Nach getaner Vorbereitung starteten sie mit Löchgruppenfahrzeug LF20/16 zum Schrottplatz der Scholz Recycling AG & Co.KG,
wo sie sich mit den Teilnehmern des Rettungsdienstes trafen. Zum Üben standen 3 Fahrzeuge zur Verfügung.
Hierbei hatten sich die 3 Ausbilder der Feuerwehr und die 2 Ausbilder des Rettungsdienstes einen Tagesablauf, sowie ein Szenario für jedes Fahrzeug erstellt.

 

Am ersten Fahrzeug, ein Opel Corsa, wurde eine Präsentation der hydraulischen Rettungsgeräte für den Rettungsdienst durchgeführt. Hierbei kamen folgende Geräte zum Einsatz: hydraulische Rettungsschere, Rettungspreitzer, Rettungszylinder sowie das Halligantool und verschiedene Handwerkzeuge. Am diesem PKW wurde eine Zugangsöffnung mit dem hydraulischen Spreitzer über die Fahrertür durchgeführt und anschließend erfolgte eine Dachöffnung. Hierbei wurde mit der hydraulichen Rettungsschere Schnitte an der A-/B- und C-Säule gemacht und anschließend das Dach abgehoben. Das besondere an dieser Vorführung war es, das zwei Kameraden des Rettungsdienstes auf der Rücksitzbank platz nahmen.

Der nächste Punkt auf der Tagesordnung war, dass die Feuerwehrleute die unterstützende Technik des Rettungsdienstes zur patientengerechte Rettung aus verunfallten Fahrzeugen  kennenlernten. Hierbei stellte einer der Ausbilder des Rettungsdienstes Mittel, wie das KED-System (Schiene zur Stabilisierung der Wirbelsäule) und Stifneck (Halsgrause), vor, mit welchen dann im Anschluss auch gearbeitet wurde.

Nach der Frühstückspause wurde dann das nächste Einsatzszenario durchgespielt:

Ein Verunfallter Opel Astra, mit zwei eingeklemmten Personen, eine Person bewusstlos und eine Person mit Schmerzen im Bereich der Wirbelsäulen. Bei dieser Übung wurde Schritt für Schritt jedes Handeln besprochen und der anderen Partei erklärt. Zuerst wurde die Bewusstlose Person von der Rücksitzbank durch eine Türöffnung, an der Hintertür auf der Fahrerseite, gerettet. Danach entschied sich der Rettungsdienst für eine patientengerechte Rettung, da zuerst keine Lebensgefahr bestand aber eine Wirbelsäulenverletzung vermutet wurde. Die Kameraden der Feuerwehr führten eine Dachöffnung durch, danach kam das KED-System zum Einsatz. Es wurde dem Patienten angelegt und dieser dann mittels einer Trage übers Dach gerettet. Beide Personen konnten aus dem Auto befreit werden. Die Ausbilder waren mit der erbrachten Leistung der Kameraden sehr zufrieden. Im Anschluss erfolgte eine ausführliche Auswertung.

 

Bei dem letzen Übungssituation, sollte der Ernstfall unter realistischen Bedingungen trainiert werden. Alle Sachen wurden zusammen gepackt und so begaben sich das LF20/16 sowie die 2 Rettungswagen an einen Platz von dem der Unfallort nicht einsehbar war. Die Allarmierung lautetet „Verkehrsunfall mit 2 Pkw’s und 2 Verletzten Personen“. Alle Fahrzeuge wurden zugleich alarmiert, so kamen nach 4 Minuten der erste Rettungswagen an, 2 Minuten danach der zweite Rettungswagen und kurz danach das LF20/16. Schnell wurde eine Einsatzleitung gebildet, alle benötigten Geräte bereitgestellt und eine Erstversorgung durch den Rettungsdienst durchgeführt. Als erstes wurde festgestellt das 2 Autos in den Unfall verwickelt waren, zwei verletzte Personen in einem Renault Minivan und eine Unverletzte Personen des anderen verunfallten Fahrzeug, welche sich aber bereits aus seinem Fahrzeug befreien konnte. Eine der Person konnte ohne weitere Problem über die Beifahrertür gerettet werden, diese hatte aber starke Kopfverletzung und verstarb noch im Rettungswagen. Bei der zweiten Verunfallten Person war das ganze nicht so einfach, sie war eingeklemmt und bewusstlos. Es wurde eine  Zugangsöffnung über die Fahrertür mittels hydraulichen Spreitzer durchgeführt und dann das eingedrückte Dach mit Hilfe eines hydraulichen Rettunszylinders angehoben. So konnte der Fahrer in eine Aufrechte Position gebracht und ihm das KED-System sowie der Stifneck angelegt werden. Der Fahrer konnte nun aus dem Fahrzeug geborgen werden. Die Ausbilder waren wieder sehr zufrieden, denn die Übung wurde mit sehr viel Respekt und Ernsthaftigkeit abgearbeitet. Zum Schluss wurde der Platz noch gekehrt und eine abschließende Auswertung durchgeführt.

 

Für Feuerwehr und Rettungsdienst war dies ein sehr erfolgreicher Tag. Beide Seiten haben viel dazugelernt, ein Verständnis für den anderen entwickelt und alle hatten auch Spaß an diesem Aus- und Weiterbildungsdienst. Die Ausbilder von Feuerwehr und Rettungsdienst waren zudem vollstens zufrieden und empfanden diese Art von einem gemeinsamen Dienst sehr wichtig. Sie wollen in den nächsten Jahren solche gemeinsame Dienste wieder zusammen planen.

 

Nach so einem erfolgreichen Projekt, möchte sich Die Feuerwehr Coswig für die Private Autospende eines Opel Corsas, für die Nutzung eines Platzes und für zwei Autos bei der Scholz Recycling AG & Co.KG bedanken. Ein weiteres Dankeschön geht an die Kameraden/-innen des Rettungsdienstes des DRK Meißen für ihr großes Interesse und für die gute Zusammenarbeit.

 

Bericht: Erik Treichel

Bilder: Thomas Klügel-Höscher

Übung Freiwillige Feuerwehr Coswig
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