Wie kommt ein Rattansessel auf den Baum? Und: Wie kommt dieser wieder runter?

Antwort A war klar: Friederike war es. Das Sturmtief, das am 18. Januar quer durch Europa erhebliche Zerstörung hervorrief und auch in Coswig an vielen Stellen zuschlug.

Antwort B wissen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr: mit dem Hubretter.

Zu insgesamt 34 Einsätzen bis tief in die Nacht mussten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Coswig ausrücken, um die Schäden von Friederike in Coswig und seinen Ortsteilen zu beseitigen.

Bei uns gab es glücklicherweise nur Sachschäden – Personen wurden nicht verletzt. Der Erste Einsatzalarm kam am Donnerstag gegen 16:30Uhr, der letzte am frühen Freitagmorgen um 2.00 Uhr.

Die Kameraden verfolgten schon den ganzen Tag die Entwicklung des Sturmtiefes.

Ein vorbildlicher Kamerad bereitete als abzusehen war das es Coswig trifft schon unsere Ortsfeste Landfunkstelle vor. Das bedeutet bei einem extrem hohen Einsatz aufkommen wird damit unsere Leistelle in Dresden entlastet.

Die Kameraden der Feuerwehr disponieren dann je nach Dringlichkeit Ihre Einsätze selber. Dieses mal waren es vor allem umgekippte Bäume und abgebrochene Äste, die beseitigt werden mussten.

Sogar einige wild umherfliegende Weihnachtsbäume mussten eingefangen und unschädlich gemacht werden!

An der Walze wurde das Dach einer Ortsansässigen Firma ausgehoben und umgeschlagen. Teile des Daches landeten im benachbarten Grundstück. Tja was macht die Feuerwehr in diesem Fall.

Durch diese doch recht angespannte Situation wurde kurzer Hand unser Mannschaftstransportwagen zum Kommandowagen 2 umgebaut mit dem das Stadtgebiet zur Lagebeurteilung abgefahren wurde.

Dieser Fuhr den Einsatz an der Walze an und beurteilte die Lage. Als sich herausstellt das die Dachpappe samt darunter befindlicher Dämmung Sich gelöst hatte aus ca. 40 m2, Forderten die Kameraden den Hubretter an.

Als dieser dann vor Ort war und in Stellung gebracht wurde, fuhren die Kameraden auf besagtes Dach. Die losen Teile der Dämmung wurden vom Dach entfernt. Man hatte Glück im Unglück das Eigengewicht der umgeschlagenen Dachhaut hielt diese unten so das nicht mehr passieren konnte.

Auch die Firma hatte Glück da sich unter Dämmung ja noch das Beton Dach befand. Somit war kein Wassereinbruch zu verzeichnen. Nach getaner Arbeit fuhren die Kameraden des Hubretters die Wache an und der Kommandowagen 2 setzte seinen Weg im Stadtgebiet fort.

Es gab auch relativ kuriose Einsätze: Auf der Güterbahnhofstraße war es, wo der Rattansessel vermutlich von einem Balkon oder Dachterrasse eines Mehrfamilienhauses buchstäblich hinweggefegt und in eine Baumkrone geworfen wurde.

Harte Arbeit für die Kameradinnen und Kameraden und nicht ohne Risiko. Gerade Kettensägearbeiten bergen nicht unerhebliche Gefährdungen durch unter hohen Spannungen stehendes Holz, Rückschlag der Motorsäge, Verletzungen durch die Sägekette und falsche Einschätzung von Arbeitsfreiheit oder Standsicherheit gerade bei Höhenarbeit. Deshalb gehören Kettensägelehrgänge zur „Grundausrüstung“ im Rahmen der Ausbildung der Feuerwehrkameraden. „Die Einsätze nach dem Sturm waren Schwerstarbeit, haben aber auch Spaß gemacht“, sagte ein Kamerad, „bei so einer Zusammenarbeit mit den Kameraden merkst du richtig, wie gut ausgebildet, organisiert und koordiniert unsere Feuerwehr ist.

Und mit der Richtigen Technik z.B. dem Hubretter und dem starken Team können wir auch Gefahrenstellen in großer Höhe sicher beseitigen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text & Bildrechte: Freiwillige Feuerwehr Coswig bei Dresden

Orkan „Friedericke“ verursacht keine größeren Schäden in Coswig