Radebeul, Am frühen Donnerstagmorgen hat es in der Asylunterkunft auf der Kötitzer Straße im Radebeuler Ortsteil Naundorf gebrannt. Der Brand war kurz nach Mitternacht in einem Wohnraum in der obersten Etage des dreistöckigen Gebäudes ausgebrochen. Bei der Ankunft der Radebeuler Wehr schlugen die Flammen bereits aus mehreren Fenstern des Gebäudes.

Auch Brandbekämpfer aus Coswig, Weinböhla, Meißen, Boxdorf, Friedewald und Reichenberg wurden alarmiert. Während ein Teil der Kameraden innerhalb und außerhalb des Gebäudes mit der Brandbekämpfung begann, evakuierten weitere Trupps die Bewohner des Heimes. Eine Person wurde dabei nach Auskunft von Einsatzleiter Roland Fährmann bewusstlos aufgefunden. Diese und zwei weitere leicht Verletzte kamen nach der ersten medizinischen Versorgung in die Krankenhäuser Radebeul, Meißen und Dresden-Neustadt.

Von den eigentlich 123 Bewohnern der Asylunterkunft waren nach Aussage von Kreisbrandmeister Ingo Nestler nur 60 anwesend. Die Asylbewerber wurden nach der Evakuierung von DRK-Helfern des Katastrophenschutzes des Landkreises Meißen mit Decken versorgt. Das DRK hatten dafür ein Zelt aufgebaut, in dem auch die Registrierung der Geretteten erfolgte. Im Anschluss daran wurden die Menschen mit Kleinbusse der DRK-Kräfte in die Erstaufnahmeeinrichtung des Freistaates nach Meißen Bohnitzsch gebracht.

Die Löscharbeiten gestalteten aufgrund der Dachkonstruktion sehr schwierig. Diese besteht aus Metallplatten, Holz und Dammmaterial. Immer wieder flackerte das Feuer auf. Die Feuerwehrleute mussten das Dach an mehreren Stellen aufschneiden, um zum einen an den Brandherd zu kommen und zum andern ein weiteres Ausbreiten der Flammen zu verhindern. In der Nacht waren 85 Feuerwehrleute und 35 Kräfte des Rettungsdienstes im Einsatz. In den frühen Morgenstunden kamen weitere Kameraden aus Niederau dazu.

Landrat Arndt Steinbach (CDU) wurde noch in der Nacht durch Kreisbrandmeister Ingo Nestler über die Brandbekämpfung sowie Rettung der Heimbewohner informiert: „Es ist ein großes Glück, dass niemand ernsthaft verletzt wurde. Auch in die Ermittlungsarbeit der Polizei habe ich großes Vertrauen. Sie haben schon vielfach ihre Professionalität bewiesen“, so Steinbach. Die Kreisverwaltung werde heute darüber beraten, wo die Asylbewerber untergebracht werden können. Das Haus in Radebeul sei nicht mehr bewohnbar.

Die Brandursache ist derzeit noch unklar. Aufgrund des Brandherdes schließt der Kreisbrandmeister äußere Einwirkung aber weitgehend aus. Es wird ein technischer Defekt vermutet.

Bericht: SZ
Bilder: Feuerwehr Coswig

Brand in Radebeuler Asylheim
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